Pfingsttreffen 2016 in "Holzheim"

„Holzheim“ nennen die Partnergemeinden der Neuapostolischen Kirche aus Holzminden und Pforzheim-Brötzingen ihren Zusammenschluss. Zum dritten Mal trafen sich Gemeindemitglieder aus „Holzheim“ - diesmal in „Südholzheim“.

Seit der letzten Begegnung im Norden war fast ein Jahr vergangen. Auslöser für die Gemeindepartnerschaft war der goldene Schuhkarton, den zwei Holzmindener Jugendliche zum Kennenlernen der Partnergemeinde „Goldstadt“ 2014 aus München vom ersten internationalen Kirchentag der Neuapostolischen Kirche (IKT) mit nach Hause gebracht hatten.

Freitagmorgen kurz nach 5 Uhr startete die Abordnung aus Holzminden am Bahnhof, andere Glaubensgeschwister machten sich etwas später mit dem Auto auf die gut 450 Kilometer lange Reise in den Süden. Verfolgt wurde die Reise von den Daheimgebliebenen und den Wartenden in Pforzheim über die WhatsApp-Gruppe, die beim letztjährigen Besuch der Brötzinger in Holzminden eingerichtet worden war. Am Pforzheimer Hauptbahnhof wurden die Zugreisenden von den Fahrtdiensten aus der Brötzinger Gemeinde herzlich empfangen und ins Quartier (im Jugendgästehaus Pforzheim) gebracht. Nach einem ersten Stadtrundgang traf man sich um 17 Uhr in der Kirche in Brötzingen. „Es war eine herzliche Aufnahme, Umarmung, Wiedersehensfreude und neues Kennenlernen“ beschreibt Evangelist Werner Kessler aus Holzminden die Begegnung.

Ein Präsentkorb mit regionalen Spezialitäten aus dem Norden wurde dem neuen Vorsteher, dem Hirten Andreas Denzinger überreicht. Besondere Freude lösten die Grüße des Holzmindener Bürgermeisters Jürgen Daul aus, die er dem Hirten i.R. Cornelius Brämer mitgegeben hatte. Der gerahmte Druck „The Holzmindener“ mit den Unterschriften der Glaubensgeschwister aus dem Norden war Anlass, Holzminden aus einer „internationalen“ Perspektive zu beschreiben. Die Überraschung des Abends war der begeisternde Kinderchor, der alle Versammelten mit zwei schwungvollen Liedern erfreute.

Nach der gemeinsamen Vesper wurde den Gästen auf dem Pforzheimer Wallberg die nähere Umgebung von oben präsentiert. Anschließend klang der Abend in der Kirche mit guten Gesprächen aus.

Am Samstag traf sich die Reisegruppe mit einigen Brötzinger Gemeindemitgliedern am Gasometer. Nach einer technischen Einführung zur Funktion und Bedeutung des Pforzheimer Gasometers (bei dem die Brötzinger erfuhren, dass Brötzingen im Jahr 1858 das erste badische Dorf mit Gasversorgung war) gab es die besondere Gelegenheit einer Zeitreise von Pforzheim 2016 nach Rom im Jahre 312, als Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erhob. Eine Ausstellung – und insbesondere das auf einer Rundung von 110 Metern dargestellte Panoramabild –, die bleibende Eindrücke hinterlässt. Im Enzauenpark, dem ehemaligen Landesgartenschaugelände, wurde danach ein gemeinsamer Spaziergang unternommen.

Nachmittags trafen sich die „Holzheimer“ zum Gemeindekaffee in der Kirche. Anschließend lud der frühere Vorsteher Hirte W. Waldhauer zu einem Rundgang durch Brötzingen ein, bei dem auch das Gebäude gezeigt wurde, in dem sich die Gemeinde früher versammelt hatte. Außerdem besichtigte man den Platz, an dem in absehbarer Zeit das neue Kirchengebäude für die Gemeinde Brötzingen entstehen wird.

Nach der Rückkehr zur Kirche standen dort schon der Grill und die Salate bereit. Viele neue Begegnungen zwischen den „Holzheimern“ waren an diesem Nachmittag möglich geworden.

Eine gemeinsame Vorbereitung auf den Pfingstgottesdienst war der Schlusspunkt des Samstag-Programms. Man versammelte sich im großen Gottesdienstraum und konnte die Pfeifenorgel erleben, bildete einen gemeinsamen Chor und hörte die fiktive Geschichte über ein Kloster, das neu belebt wurde, weil „Christus unter uns ist! – Bist du es? Ist es deine Nachbarin?“ Bewegung lösten das Gebet des Vorstehers und das Lied „Geisteswind aus Himmelshöhen, rausch’ mit Macht durch unsre Reihn“ aus.

Der Pfingstsonntag brachte das besondere Erleben der Übertragung des Stammapostelgottesdienstes aus Frankfurt.

Damit die Gäste nicht hungrig ihre Rückreise antreten mussten, wurde ihnen ein Spätzle-Kurs angeboten. Die Spätzle gab es handgeschabt, vom Brett und nicht aus der Tüte, wie die Nordlichter es kennen. Darauf lud der Holzmindener Vorsteher, Hirte Thorsten Böker, die „Südholzheimer“ zum Kartoffelbraten am 24. September 2016 nach Rühle ein. Jedenfalls wird das nächste große Wiedersehensfest für 2017 geplant. Zum Abschied gab es noch ein Lunchpaket, viele Umarmungen und einige Abschiedstränen. Der Fahrdienst begleitete dann die Holzmindener bis zu ihrer Abfahrt auf dem Hauptbahnhof.

Mit den Worten „Danke an unsere Partnergemeinde: Eure Liebe hat uns überwältigt. Da Treue eine Frucht der Liebe ist, freuen wir uns auf ein Wiedersehen“, schließen die Holzmindener ihren Bericht über das gemeinsame Pfingstfest.

W. K./Fotos: J.F.